Sommers Frist

Wo muntere Menschen sich spüren,
wo Trommeln und Chöre erschallen,
da öffnen sich freudig die Türen.
Bis endlich die Klänge verhallen.
Wie schnell huscht dieser Reigen,
dies neckisch eitle Zeigen
und Schauen und Tönen
und Lauschen und Dröhnen!
Wenn diese Zeit vorüber ist,
wo geh'n sie alle heim?
Wenn dieses schönen Sommers Frist
verstreicht wie flücht'ger Reim?

So läufst du durch den Lebenskreis,
rufst sehnsuchtsvoll die Alten,
und voller Bangen blickst du leis
ins Nachher, das wir jetzt gestalten.
Im Spiele verstreicht bald die Zeit.
Kein Mensch ist dagegen gefeit
zu schauen, zu zeigen -
zu tanzen im Reigen.
Viel unerkannte Fäden sind verwoben.
Verbrüdert doch im großen Spiel
sind Freund' und Feinde aufgehoben
und offen die Türen ...
Dem Höchsten wird es nie zuviel.

Und wenn es still wird rund um dich,
hast du die Hände in den Schoß gefaltet.
Dein letzter Freund verlässt den Tisch,
und Raum und Zeit sind ausgestaltet.
Was denkst Du, willst du dann noch tun?
Was bleibt dir, wie wirst du dann ruh'n?
Hast vor, die Ewigkeit zu meiden?
Sag, in welcher Fülle willst du weiden?
Gnade dir Gott! - Trommeln und Chöre mögen erschallen!
Zum Reigen spielt auf, ihr Engel da droben!
Das Lachen und Jauchzen zu Seinem Gehöre!
Zu Freude und Glück sei dir-selbst angehoben.

Keine Kommentare:

/* hiernach folgt Google-ADSENSe-Code */ /* hiernach folgt Google-ANALYTICS-Code */ /* Ende eigene Einfügungen*/